Harvard Business manager 06/2023

KLARHEIT UND KONTROLLE

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In der Wirtschaft wie im Leben gilt: Je unübersichtlicher die Lage, desto größer das Bedürfnis nach Orientierung.

Kein Wunder, dass man Wolfgang Neubauer, Geschäftsführer von ProSiebenSat.1 Tech Solutions, immer wieder mit seinem Team vor einer elektronischen Metaplanwand findet.
Auf ihr stehen in großen Lettern unzählige Ziele der Geschäftseinheit, die mit all ihren Verflechtungen auf den ersten Blick wie ein großes Spaghettiknäuel aussehen. Die IT- und Technikeinheit von Pro- SiebenSat.1, die Neubauer leitet, soll das Medienunternehmen ins digitale Zeitalter führen. 

Um diese Mammutaufgabe zu meistern, haben sich Neubauer und seine Mannschaft für die Managementmethode Objectives & Key Results (OKR) entschieden.

Dieses Werkzeug, dessen Wurzeln bis zum Managementvordenker Peter Drucker zurückreichen, erlaubt ein hohes Maß an Ziel- und Ergebnisfokussierung. Ein weiterer Pluspunkt: Der Weg dorthin ist relativ frei und flexibel.

Das Wort Objectives steht dabei für einen Zielzustand, der in maximal sechs Monaten erreicht werden sollte.
Die Key Results sind die messbaren Etappengrößen, die auf dem Weg dorthin kontinuierlich wachsen und den Fortschritt zeigen.

Wie das Ziel erreicht wird, bleibt dem OKR-Team überlassen. Das Entscheidende ist allerdings der monatliche Fortschritt. Dinge wie Meilensteine und regelmäßige Reportings aus dem klassischen Projektmanagement sucht man bei der OKR-Methode vergebens. 
Die Mitglieder der OKR-Teams überprüfen sich stattdessen auf Basis von drei Fragen: 

  •  
  • Glaubt ihr das Objective zu erreichen? 
    Machen alle Key Results Fortschritte? 
    Wo habt ihr Entscheidungs- oder Unterstützungsbedarf? 

 

OKRS zwingen zu Klarheit und Disziplin, ermöglichen gerade dadurch aber auch mehr Eigenverantwortung und Freiheit.
Die Zielorientierung zahlt sich aus, Produktivität und Umsetzungsgeschwindigkeit sind hoch. Doch die Methode birgt auch ihre Fallstricke.

In meiner Praxis als Berater für Umsetzungsmanagement habe ich vier zentrale Herausforderungen identifiziert: 



Herausforderung Nummer 1: Den richtigen Einstieg finden 

Die Einführung von OKRS kann unterschiedlich ablaufen. Thyssenkrupp Steel stellte etwa mit einem „All in"-Ansatz alle Unternehmensbereiche von heute auf morgen komplett auf die neue OKR-Methode um: Jede Initiative und jeder Bereich der Stahlsparte musste seine Ziele für die kommenden drei bis fünf Jahre festschreiben und sie anschließend konsequent mit OKRs in Halbjahressprints verfolgen.

Gänzlich anders ging der Energiedienstleister Techem vor: 

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